AUF DEM GERADEN WEG

MÜNCHEN IM WIDERSTAND

Entdecken Sie geschichtsträchtige und beeindruckende Orte und Gebäude Münchens, die als stille Zeitzeugen viel über das Schicksal der Gegner des Nationalsozialismus erzählen können.
Zollen Sie auf unserem Spaziergang zwischen Odeonsplatz und Schwabing den Menschen Respekt, die sich während des Aufstiegs und der Herrschaft der Nationalsozialisten gegen Unterdrückung, Willkür und Terror wehrten.
Erfahren Sie, wie das NS-Regime mit Widersachern umging, egal ob es dabei um einfache Bürger Münchens, Intellektuelle, Künstler, Journalisten oder Politiker ging.

Impressionen

Beschreibung:

Thema dieser Führung sind selbstverständlich die großen Namen der Münchner Widerstandsbewegung wie die „Weiße Rose“, deren Flugblätter gegen das NS-Terrorregime und für Freiheit im Lichthof der Universität zu Boden segelten; oder Georg Elser, der bereits 1939 versuchte, Adolf Hitler und die Führungsriege der Nationalsozialisten durch ein Bombenattentat im Bürgerbräukeller zu stoppen. Auf unserem Weg treffen wir aber auch Persönlichkeiten, die in der öffentlichen Erinnerungskultur weniger präsent sind, obwohl auch sie sich damals mutig und beherzt gegen das NS-Regime stellten. Oft handelten sie aus ganz unterschiedlichen Beweggründen, die wir genauer im Zusammenhang mit der NS-Ideologie beleuchten. An ausgewählten Gedenkorten sehen wir außerdem, dass sich München mit seinem nationalsozialistischen Erbe lange schwer tat und so oft viel zu spät ein den Opfern angemessenes Erinnern möglich wurde. Weiterlesen

Bereits lange bevor München der sogenannte „Eherentitel“ „Hauptstadt der Bewegung“ verliehen wurde, hatten vorrausschauende Menschen in München die Gefahr des Nationalsozialismus erkannt und sich mutig gegen die neue Bewegung gestellt. So verdanken wir die Vereitelung des Hitlerputsches von 1923 auch einer bayerischen Politikerin, die ich Ihnen auf unserem Spaziergang vorstellen möchte. Auch der Journalist Fritz Gerlich ahnte die Entrechtung breiter Bevölkerungsschichten voraus, was er schon früh in seiner Zeitschrift „Der gerade Weg“ bekämpfte. Bereits 1934 verschleppte man ihn ins Konzentrationslager Dachau, wo er wegen seines Widerstandes hingerichtet wurde.

Auch Künstler und Literaten bekämpften das NS-Regime auf ihre ganz eigene Art und Weise; am besten lässt sich am Haus der Kunst, 1938 als „Haus der Deutschen Kunst“ eröffnet, oder an der Staatsbibliothek darüber reden. Gleich nebenan finden wir heut den Walter-Klingenbeck-Weg, der an das Schicksal eines mutigen und leider auch leichtsinnigen Jugendlichen erinnert, mit dem sich gerade Schüler sehr gerne auseinandersetzen.

Vor der Universität werden wir ganz konkret mit den Idealen der „Weißen Rose“ konfrontiert, denn eine Kunstinstallation erinnert dort an deren Wirken in den intellektuellen Studentenkreisen. Dort haben wir auch Gelegenheit, uns mit den weniger bekannten Mitgliedern der Gruppe zu beschäftigen, und der Frage nachzugehen, warum die Studentengruppe im Gegensatz zu vielen anderen Widerständlern recht schnell nach dem Krieg im öffentlichen Gedenken verankert war.

Widerstand kam nicht zuletzt sogar aus militärischen Kreisen, wenn auch erst kurz vor dem Fall des Regimes. Die Widerstandsgruppe „Freiheitsaktion Bayern“ setzte sich für eine friedliche Übergabe Münchens an die Alliierten ein. Die Ende April 1945 im heutigen Landwirtschaftsministerium dafür hingerichteten Mitglieder leben prominent im Namen der beliebten „Münchner Freiheit“ fort – man muss es nur wissen!

Das Wichtigste in Kürze:

Treffpunkt:
Odeonsplatz vor der Feldherrnhalle

öffentlicher Nahverkehr:
Station Odeonsplatz, U4/U5 oder U3/U6

Dauer:
als 2- oder 3-stündiger Rundgang buchbar, gerne auch mit einer kleinen Pause bei den Eisbach-Surfern

Wegstrecke:
ca. 2-3 km

Meine 4 Kollegen und ich unternehmen jedes Jahr eine Reise mit Bezug zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs und gemeinsam waren wir schon in Berlin, der Normandie und St. Petersburg. Dieses Jahr ging unsere Reise nach München und wir hatten das Vergnügen, den Rundgang zum Thema ‚München zur Zeit des Nationalsozialismus / Widerstand‘ mit Frau Grit Ranft zu erleben.
Wir waren beeindruckt von der Führung. Kompetent, fundiert, abwechslungsreich und engagiert verstand es Frau Ranft, uns die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Die vermittelten Hintergrundinfos regten zum Nachdenken an und führten zu interessanten Gesprächen. Die Tour war ein spezielles Highlight unseres Aufenthalts.
Mit einem speziellen Dank an Frau Grit Ranft grüsse ich Sie freundlich

Martin C. Zumstein, Ueken, Schweiz, über München Tourismus im Juni 2015

Meine Tipps für vor und nach unserer Tour:

Nach diesem anspruchsvollen Rundgang haben vor allem die Schüler eine Abwechslung verdient – warum nicht einfach mit der U-Bahn weiter von Schwabing zum Olympiagelände, wo man hervorragend abschalte kann? Natürlich nicht ohne vorher in einer der vielen Studentenkneipen rund um die Uni einen Essensstopp eingelegt zu haben. Ein Spaziergang durch den Englischen Garten zum Biergarten am Chinesischen Turm ist natürlich im Sommer auch eine Alternative! Sollte man gegen Abend unterwegs sein, dann bietet es sich an, im berühmten Wirtshaus „Alter Simpl“ einen Tisch zu reservieren. Denn direkt gegenüber kann man täglich um 21:20 die Lichtinstallation „8. November 1939“ von Silke Wagner sehen, die an Georg Elser und dessen Attentat erinnert.

Häufig gestellte Fragen:

Kann man diese Tour mit der Führung „Hauptstadt der Bewegung“ kombinieren?

Selbstverständlich. Inhaltlich befasst man sich dann zunächst mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten und dann mit dem Widerstand gegen das Regime. Außerdem kann man auch einfach und schnell mit der U-Bahn zur Universität fahren, um die Wirkungsstätte von Hans und Sophie Scholl oder die Denkstätte „Weiße Rose“ zu besuchen.

Sieht man auf dieser Strecke auch andere Sehenswürdigkeiten Münchens?

Klar! Nicht nur der Odeonsplatz mit seinen Ansichten von Residenz, Feldherrnhalle und Theatinerkirche ist besonders sehenswert, sondern auch der Hofgarten mit seinen Arkaden, dem Tempel und den Boule-Spielern lohnt sich. Anschließend geht es entweder ein Stück weiter durch den berühmten Englischen Garten oder entlang der Ludwigstraße mit einem Blick auf das Siegestor. Und Schwabing ist sowieso immer einen Ausflug wert!

Kommt man auf dieser Tour am Bürgerbräukeller vorbei?

Dieser alte Biertempel existiert schon lange nicht mehr und auch das heute neu bebaute Areal liegt auf der anderen Isarseite und somit nicht auf unserem Weg. Bei Interesse kann man aber jederzeit schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum heutigen „Gasteig“ fahren, wo mit einer Gedenkplatte an das Attentat Elsers erinnert wird.
Noch fragen?

Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich einfach an:

Grit Ranft

Offizielle Gästeführerin der Landeshauptstadt München
und der KZ-Gedenkstätte Dachau

Telefon

+49 151 5254 1981

Tour anfragen:

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